Ein letztes Auswärtswochenende stand für die 1. Damen der Zehlendorfer Wespen an - in Hamburg ging es zunächst im letzten Spiel der Hinrunde gegen die Damen des Uhlenhorster Hockey-Clubs Hamburg; am Sonntag ging es mit der Partie gegen den Großflottbeker THGC bereits in die Rückrunde.
Im Spiel gegen den UHC wollten die Wespendamen, die ja diverse Partien gegen Top-Teams sehr eng gestalten konnten, gern etwas Zählbares verbuchen. Mit zwei angeschlagenen Spielerinnen und bei einer ohnehin 'kurzen Bank', hätten die Ausgangsvoraussetzungen optimaler sein können. Aber die Wespen gingen mit Druck ans Werk und waren von Anfang an voll im Spiel. Kim Jacob zog nach fünf Spielminuten die erste Ecke, die sie mit einem trockenen Schlag zur 1:0 Führung selbst verwandelte. Der UHC versuchte es jetzt vermehrt mit Flanken und erhöhte die Schlagzahl. Und gen Ende des ersten Viertels schienen die Lücken in der Zehlendorfer Abwehr dann riesig zu werden, was allerdings vor allem daran lag, dass UHC eine Spielerin mehr auf dem Platz hatte, als es das Reglement vorsieht. Eine aus dieser Überzahl-Situation resultierende Ecke konnten die Gastgeberinnen dann im Nachschuss zum Ausgleich verwandeln. Aus Kurzen Ecken in den letzten Spielminuten konnten dann beide Teams keinen Ertrag erzielen. Im zweiten Viertel dauert es ein wenig, bis die Wespen wieder offensiv Akzente setzen konnten. Vorher mussten Torfrau Franziska Hagen und Verteidigerin Augustina Solano einige Male in letzter Sekunde klären, während es dann bei Offensivaktionen weder Paula Valdivia noch Mariana Lagos vergönnt war, den Ball über die Torlinie der Hamburgerinnen zu bekommen.
In der zweiten Halbzeit kamen die Wespen zunächst seltener ins gegnerische Viertel - aber wenn, dann durchaus mit Torgefahr. Es sind jedoch die Hamburgerinnen, die per Strafecken-Variante inmitten des dritten Viertels mit 2:1 in Führung gehen können. Eine unglückliche Unkonzentriertheit beim Abschlag im eigenen Schusskreis ermöglichte es dem UHC, die Führung weiter auf 3:1 aufzubauen. Die Wespen pressten nun hoch, mussten aber weite Strecken des letzten Viertels in kartenbedingten Unterzahl-Situationen agieren, wobei es trotzdem gelang, den UHC unter Druck zu setzen. Aber die Räume öffneten sich zwangsläufig und die Gastgeberinnen konnten auf 4:1 erhöhen. Die Hartnäckigkeit der Wespendamen wurde schlussendlich mit einem wunderschönen Stecher-Tor (Kim Jacob auf Paula Valdivia) zwar noch belohnt, aber es wäre sicher mehr drin gewesen. Die Frustration war entsprechend groß.
Und am nächsten Tag ging es mit dem ersten Spiel der Rückrunde weiter, ausgerechnet gegen die Damen des Großflottbeker THGC, die den Wespendamen die höchste Niederlage der Hinrunde beschert hatten (1:5). Und obendrein fiel eine der bereits am Vortag angeschlagenen Spielerinnen komplett aus; die Bank wurde immer kürzer. Der Spielverlauf in der Anfangsphase entsprach dann auch den Erwartungen: Die mit arrivierten A-Kader-Athletinnen auflaufenden Flottbekerinnen setzten die Wespen von Beginn an unter Druck, dominierten den Spielaufbau und arbeiteten sich langsam aber sicher in den Schusskreis der Wespen vor - und gingen vier Minuten vor der ersten Viertelpause mit 1:0 in Führung. Wie auch schon die gesamte Saison hinweg gaben sich die Wespendamen nicht auf, verteidigten engagiert weiter und stellten sich zunehmend besser auf die Platzverhältnisse ein. Zwar blieben Szenen im Flottbeker Schusskreis eher die Ausnahmen - doch ein Kreiseintritt kurz vor der Halbzeitpause bescherte den Wespendamen eine Kurze Ecke, die Kim Jacob per Schlag routiniert und sehr platziert zum 1:1 Ausgleich verwandelte.
Die zweite Halbzeit verlief im Grund nicht anders als die erste: Flottbek hatte mehr Ballbesitz, dominierte großteils das Spielgeschehen und zwang den Wespendamen einen kräftezehrenden Abwehrkampf auf, dem sich letztere aber zu stellen wussten. Mit einer großartigen Teamleistung, bei der ausnahmslos alle Spielerinnen alles 'reinwarfen', was die Batterien nach einer langen Hinrunde hergaben, waren die Wespen in der Lage das 1:1 über die Zeit zu bringen und potentiell einen Extrapunkt mitzunehmen, auf aufgrund einer erneut hervorragend aufspielenden Franziska Hagen im Wespen-Tor. Und so war es schließlich auch die siebzehnjährige Franzi Hagen, die im anschließenden Penalty-Shootout noch einmal brillieren konnte. Gleich fünf Flottbek-Penalties wusste sie zu vereiteln, während Mariana Lagos, Svea Sturm und Kim Jacob ihre Penalties zum 4:3 Sieg zu verwandeln wussten.
Die Wespendamen schauen auf eine anstrengende Hinrunde zurück, mit vielen knappen Spielen, bei denen der Spielstand nicht immer das Potential abbildete. Vor allem aber war es einen Saison, in der das von Patrick Hoppe, Jan Steller und Dennis Jost trainierte Team unbeirrt an den Fehlern arbeitete und von Woche zu Woche Fortschritte erkennbar waren. Auch die 'großen' Teams der Liga vermochten die Wespendamen so vor Herausforderungen zu stellen. Und, wie die Wespendamen es in den sozialen Medien so treffend formulierten: ungeschlagen in der Hinrunde ;-)
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