Lediglich drei Minuten dauerte es für die 1. Damen des Clubs an der Alster, die am vergangenen Samstag im Wespennest zu Gast waren, um durch Emily Wolbers und Jacqueline Sumfest mit 2:0 in Führung zu gehen. Eine Statistik, die von außen betrachtet, wenig Anlass für Optimismus bot, aber auch schon in dieser Form nicht ganz den Spielverlauf der Anfangsphase wiedergibt. Denn bereits wenige Sekunden nach dem Führungstreffer des Tabellenführers, hatten die letztplatzieren Wespendamen den Ausgleichstreffer eigentlich auf der Kelle. Aber auch ohne direkt wieder gleichziehen zu können, steckten die Wespendamen keineswegs den Kopf in den Sand, sondern besannen sich auf die Dinge, die bereits am vorangehenden Wochenende ausgezeichnet funktionierten: das schnelle Kontakten gegen hohes gegnerisches Pressing.
Denn beim Auswärtsspiel gegen den Bremer HC am Samstag der Vorwoche beeindruckten die Wespen nicht nur durch sauberes und schnelles Passspiel durch das Mittelfeld gegen ebenfalls pressende Gegnerinnen wie auch durch gutes Stellungsspiel gegen die auf Konter mit langen Bällen setzenden Bremerinnen: sie belohnten sich auch. Katharina Balks besorgte den Führungstreffer in der Anfangsphase des Spiels; Paula Valdivia baute sehenswert in der zweiten Halbzeit die Wespenführung auf 2:0 aus. Die Wespendamen dominierten das Spiel und agierten gefühlt immer aus Überzahl-Situationen. Folgerichtig zog Bremen die Torwartin und konnte relativ schnell per Strafecke auf 1:2 verkürzen. Die Wespendamen erarbeiten sich postwendend ebenfalls eine Ecke, die allerdings Bremen auch ohne TW zu parieren wussten. In der Folge gelang es den Bremerinnen durch zwei Strafecken das Spiel zu drehen - eine bittere Niederlage, insbesondere mit Blick auf eine grandiose erste Halbzeit.
Aber genau an diese erste Halbzeit knüpften die Damen nun in der Partie gegen den Club an der Alster an. Und zwar mit Erfolg. Mit Konzentration und Geduld arbeiteten sich die Wespen immer weiter durch das Mittelfeld in Richtung des gegnerischen Schusskreises vor und völlig verdient erzielte Doménica Anaías in der zehnten Spielminute den Anschlusstreffer per Strafecke. Das Spiel war nun offener - und obgleich die Alsterdamen den Druck erhöhten und sich einige Schusskreisszenen erspielten, waren entweder Franziska Hagen oder die Torpfosten zur Stelle. Die Belohnung für die Geduld und Mentalität der Wespendamen ließ länger auf sich warten: buchstäblich in der allerletzten Sekunde bringt Paula Valdivia den Ball über die Torlinie - und es ging in den Penalty Shoot-Out gegen den Tabellenprimus. Im Shoot-Out konnten Marianna Lagos, Friederike Seifert und Kim Jacob jeweils ihre Penalties verwandeln; Franziska Hagen vermochte zwei Penalties zu entschärfen, wodurch es in die sog. Sudden Death-Phase des Shootouts ging. Hier war gegen die individuelle Klasse, insbesondere von Hanna Granitzki jedoch wenig zu machen, und die Wespendamen mußten sich mit einem - aber einem wirklich beeindruckend erspielten! - Punkt begnügen.
Auch wenn die Jugend-Feldsaison mit dem zurückliegenden Wochenende Geschichte ist - auch hier wieder: eine sehr schöne Wespengeschichte mit zwei dritten und einem zweiten Platz bei Deutschen Endrunden -, wird in der 1. Feld-Bundesliga noch weiter gespielt, so dass es am kommenden Samstag noch einmal Gelegenheit gibt, die Wespendamen bei ihrem letzten Heimspiel tatkräftig zu unterstützen: Anstoss der Partie gegen die 1. Damen des Harvestehuder THC ist um 13:00 Uhr.