Köln war eigentlich nie ein gutes Pflaster für uns. Gegen Rotweiß gab’s meistens Dresche. Gegen Schwarzweiß wurde die erste Chance der Vereinsgeschichte auf eine DM-Halbfinalteilnahme verspielt. In einer Krisensitzung in einem Kölner Hotel forderte unser damaliger Torhüter (Name der Redaktion bekannt) von mir, ich solle mich beim nächsten Mal doch bitte schön in die (unermesslich harten) Eckenschüsse von Volker Fried werfen. Dass wir ausgerechnet hier die Rote Laterne des HoTeGo loswerden würden, war also nicht unbedingt abzusehen. Und erforderte deshalb eine ausgeklügelte Planung: Jünger, besser und schöner wollten wir werden, konzentrierten uns dann aber erstmal auf jünger und besser; alles andere wäre den anderen Teams gegenüber auch irgendwie unfair gewesen.
HoTeGo steht für Hockey, Tennis und Golf. Jedes Team besteht aus 15 Leuten zwischen 35 Jahren und Open End, die jeweils mindestens zwei Sportarten spielen müssen, eine davon Hockey.
Immerhin 13 Wespen schafften es am vergangenen Wochenende dann auch in die Stadt am Rhein, um sich mit sieben Mannschaften aus ganz Deutschland zu messen.
Unsere Achillesferse blieb Golf. Bei herrlichem Sommerwetter schlugen wir uns tapfer, konnten den Abstand zu den anderen Teams im Vergleich zu den Vorjahren einigermaßen verkürzen und schöpfen nun Hoffnung für die kommenden Turniere. Nichtsdestotrotz stand am Ende Platz acht zu Buche, Freitagabend leuchtete die Rote Laterne noch über Zehlendorf.
Im Tennis lief es erheblich besser. Zwischenzeitlich auf dem zweiten Platz, reichte es am Ende für Rang vier. Dies schuf eine gute Ausgangsbasis für das Gesamtklassement.
Im Hockey mussten wir uns den Gastgebern im Auftaktmatch recht deutlich geschlagen gegeben und erreichten nach einer weiteren, diesmal knappen Niederlage gegen Flottbek und einem knappen Sieg gegen Essen das Spiel um Platz fünf gegen München, wo wir uns leider mit 2:3 geschlagen geben mussten.
Summa summarum wurden wir Siebte in der Gesamtabrechung. Das Minimalziel „Verlust der Roten Laterne“ war damit erreicht und wurde, ganz Wespen-like, schnell zu einer noch besseren Platzierung schöngeredet (punktetechnisch war Platz vier tatsächlich in Reichweite). Diese Gefilde werden wir nun im kommenden Jahr in Stuttgart bei der nächsten Auflage des HoTeGo anpeilen. Wir wären nicht die Wespen, wenn wir aus Köln nicht auch ein wenig Luft nach oben mitgebracht hätten.
Der Sport ist das eine, das andere der gesellige Teil. Es war ein sehr harmonisches Wochenende. Viele neue Bekannte und noch mehr alte Freunde begleiteten uns über die drei Tage auf der tollen Anlage von Rotweiß Köln und entschädigten für die unzähligen Wehwehchen, die noch Tage später nachhallen sollten.
Schon bemerkenswert, welch hohe Temperaturen, welch körperliche Anstrengungen und wie viel Kölsch diese betagten Körper noch verkraften.
Wir werden den Verjüngungskurs weiterfahren. Zum einen, um im Tableau langsam nach oben zu kraxeln, die Rote Laterne soll für lange Zeit in fremdem Besitz bleiben. Zum anderen, um spätestens in zwei Jahren die Tradition auf ein zukunftsfähigeres Fundament stellen zu können. Dann nämlich wird das HoTeGo bei uns im Wespennest stattfinden. Ich hoffe, mein Muskelkater ist bis dahin weg.
Mit dabei waren: Alexandra Pfeil, Alexander Carsten, Jan Möller, Steven Bressner, Florian Loddenkemper, Kai Britze, Fabian Bender, Tonio Jivanjee, Riki Wever, Jan Ziechmann, Florian Keller, Björn Franke und Alexander Holtz sowie Ole Vinck in unseren Herzen.