Das Auftaktspiel der Rückrunde der 1. Damen der Zehlendorfer Wespen am vergangenen Samstag entwickelte sich ein wenig wie die Witterung. Der Platz für die Partie der Wespen gegen die Gäste vom UHC Hamburg benötigte jedenfalls ob anhaltenden Regens keine zusätzliche Bewässerung. Und so schienen auch die ersten Spielsekunden den quasi erwarteten, kräftezehrenden Verlauf anzudeuten: Ein erster Ballverlust kurz vor dem eigenen Viertel lud den UHC gleich zum Kontern ein - und der in den Schusskreis durchgesteckte Ball hätte bei trockenere Platzverhältnissen vermutlich einen aussichtsreichen Torschuss der Hamburgerinnen gezeitigt. Aber solche Kreisaktionen sollten eher die Ausnahme bleiben, denn der bei der Ausgangstabelle (letzter Platz gegen dritter Platz) nicht unrealistisch anmutende "Run" auf das Berliner Tor blieb weitgehend aus.
Und auch wer erwartet hatte, dass es die Zehlendorferinnen das Spiel über im Halbfeld bequem machen würden, sollte enttäuscht werden. Unbeeindruckt vom hanseatischen Auftaktkonter pressten die Wespen hoch und erarbeiteten sich wieder und wieder Bälle. Und schon eine Minute später verpasste eine charakteristische Stapenhorst-Aggi nur knapp das UHC-Tor. In der siebten Spielminute hieß es Ecke für die Wespen: Charlotte Stapenhorst verwandelte per Direktschuss. Es stand 1:0. Nur zwei Minuten später kamen allerdings die Gäste über links in den Berliner Schusskreis - und dem von der Latte abspringenden Torschuss folgte ein 7m-Pfiff. Das Spiel drohte sich wieder auf Null zu stellen, doch Wespen-Torfrau Nora Rabe parierte souverän und es blieb bei der Wespen-Führung, mit der die Teams in die Halbzeit gingen.
Die zweite Halbzeit lief keine 30 Sekunden, als Charlotte Stapenhorst mit Ball (und beeindruckender Ballkontrolle!) die rechte Grundlinie gen Tor entlang einige Gegnerinnen und die Uhlenhorster Torfrau austanzte. 2:0. Der UHC musste nun kommen, die Hamburgerinnen erhöhten den Druck auf den Zehlendorfer Schusskreis. Aus dem Spiel heraus ließen die Wespen allerdings keinerlei aussichtsreiche UHC-Chancen zu, nicht zuletzt Dank einer geschlossenen Team-Leistung und engagierter Verteidigungsarbeit; herauszuheben sei hier vor allem auch die unaufgeregte Defensivarbeit von Neuzugang Kim Jacob. Der UHC kam ausschließlich über Ecken - einschließlich Wiederholungsecken waren es neun an der Zahl -, auf die Nora Rabe aber bestens vorbereitet war und die sie allesamt problemlos abzuräumen vermochte. Ganz anders als beim Sieg gegen den HTHC in der Hinrunde, bei dem das Publikum mit dem Team bis in die letzte Sekunde hinein zittern musste, war die Atmosphäre in den letzten Spielminuten von Ruhe und Konzentration geprägt: eine rundum souveräne Vorstellung, bei der am Ende dann auch wieder die Sonne durch die Wolken hindurchschaute.
Jetzt heißt es: weiter von Spiel zu Spiel denken. In den nächsten Tagen stehen noch zwei Stockeinheiten an - und nach einer kurzen Oster-Pause, geht es weiter in die Vorbereitung auf das Spiel gegen die Damen des Münchener SC, die wir am Sonntag, dem 7. April, um 12:00 Uhr im Wespennest begrüßen dürfen. Im Hinspiel unterlagen die Wespen-Damen den Münchenerinnen mit 0:3. Hier fehlte ein Wochenende nach der Teilnahme unserer Jugend-Spielerinnen an der Endrunde der Deutschen Meisterschaft der wU18 sowie nach zwei Bundesliga-Wochenenenden mit sehr überschaubarer Personaldecke einfach die (mentale) Kraft, um mit den Münchnerinnen mithalten zu können. Wir freuen uns auf einen Begegnug zu Beginn der Rückrunde - und auf viele Wespen-Fans an der Seitenlinie.