Fünf Minuten vor dem Schlusspfiff überbot sich förmlich die Dramatik in der ohnehin schon an Spannung kaum zu überbietenden Finalpartie der Ostdeutschen Meisterschaften zwischen den Zehlendorfer Wespen und TuS Lichterfelde: Eine Strafecke für die Wespen leitete einen TuSLi-Konter ein, den 07er-Torwartin Franziska Hagen weit aus dem Wespen-Tor heraussprintend an der Schusskreisgrenze zu entschärfen gedachte, dabei allerdings im Liegen spielend über den Kreisrand hinausrutschte. Dem energischen Eckenpfiff für TuSLi folgte prompt der Griff nach den Karten. Unterzahl und Ecke gegen: die 1:0 Führung der Wespen schien dahin zu schmelzen.
Aber zunächst kurz zur Vorgeschichte der packenden Final-Partie: Nach Siegen gegen den Berliner SC und den Erfurter HC wartete die Ostdeutsche Meisterschaft mit der Wiederholung der Berliner Endrunde des vorherigen Wochenendes auf - im Halbfinale qualifizierten sich die Wespen mit einem 5:1-Sieg gegen den Berliner HC für das Endspiel gegen TuSLi, das in puncto Tempo und Intensität nahtlos an die letzte Begegnung der beiden Teams anschloss und wirklich alles zu bieten hatte, was man sich als Zuschauender wünschen kann. Die erste Halbzeit verläuft weitgehend ausgeglichen auf hohem Niveau mit wenigen Torchancen auf beiden Seiten. Bei einer Großchance für TuSLi deutete sich bereits an, dass die Wespen sich auf ihre Torfrauen würden verlassen können, als Franzi souverän einen Siebenmeter klärt. Kurz nach der Pause verwertet Lena Keller dann eine Wespen-Chance zur 1:0-Führung.
Just in diesem Augenblick allerdings erscheint diese schwer zu verteidigen: Unterzahl, Ecke gegen, nur noch wenige Minuten Spielzeit. Und eine Torwartin, die quasi von jetzt auf gleich hellwach ins Spiel kommen muss... Aber pfeilschnell weiß die in dieser Saison im Tor aushelfende Stürmerin Elisa Dietrich mit ihrer ersten Ballberührung die TuSLi-Ecke am Kreisrand zu entschärfen. Nur, um Sekunden später erneut einen weiteren Schuss sowie den darauffolgenden Rebound routiniert zu verteidigen und somit den vier tief am eigenen Kreis tapfer ackernden Feld-Wespen den Rücken zu stärken. Auf der Wespen-Bank wird jeder abgewehrter Angriff und jeder Ballgewinn abgefeiert – das Team steht beisammen!
Aber wie es sich für die Dramaturgie packender Finals gehört: just nachdem die Wespen wieder komplett auf dem Feld stehen, fällt dann doch noch mit etwas mehr als 2 Minuten auf der Uhr der Ausgleich. Und die Zeit rann davon. Unbeeindruckt vom späten Ausgleich gingen die Wespen selbstbewusst ins Penalty-Schießen – und durften auch hier wieder auf die Unterstützung im Tor bauen. Nachdem Teresa Karoff ihren Penalty verwandelte und Franzi nicht nur einen Penalty abwehrte, sondern gleich auch noch einen weiteren Siebenmeter hielt, konnte Friederike Seifert mit ihrem Treffer zum 3:1-Endstand den Schlusspunkt eines überaus spannenden Krimi-Finals setzen.
Wie auch nach der Berliner Meisterschaft, wollen sich Team und Eltern herzlich bei unseren Trainern Tim, Dani, Silli und Nicole bedanken – und bei Jan Steller, der das Trainerteam an diesem Wochenende komplettierte. Endrunden in Pandemie-Zeiten auszurichten, ist kein Zuckerschlecken: an dieser Stelle sei auch dem ausrichtenden Berliner HC gedankt, wie auch TuS Lichterfelde und dem Vorstand unseres Vereins für das Realisierens eines Livestreams für die Ostdeutschen Meisterschaften der wU14 und der wU16. Nachschauen lässt sich das Event übrigens auf unserem Wespenkanal: https://www.youtube.com/watch?v=OEILf58rRWI
Redaktion Weibliche U16