Die deutsche Blindentennismeisterschaft startete 2020 erst im August.
Normalerweise spielen wir Blinde und Sehbehinderte im Mai, aber dieses Jahr ist ja alles anders. Ich bin dem TC Rot-Weiß Löhne als Ausrichter sowie dem DTB sehr dankbar, dass wir die
Meisterschaften durchgezogen haben. Dies war nur mit großen Einsatz und Disziplin der Veranstalter und der Aktiven möglich. Aber im Blindentennis sind wir eine kleine Familie mit großer
Gemeinschaft und so konnten wir den etwas weicheren Ball fliegen lassen.
Wer wissen möchte, wie Tennis ohne zu sehen oder mit
Sehbehinderung funktioniert, hhier sind alle Infos.
https://www.dbsv.org/tennis.html
Nun auf den Court:
Zwei Gruppen mit vier
Spielern, jeder gegen jeden.
In der Vorrunde konnte ich dreimal recht glatt gewinnen. Das war keine Selbstverständlichkeit. Denn so richtig ins Training bin
ich erst Ende Juni wieder eingestigen.
Vor allem lief aber der Aufschlag gut, hier hatte ich mit meinem Trainer einiges verändert.
Im Blindentennis ist
der Aufschlag noch wichtiger als Im Tennis selbst.
Daher trug mich dieser Lauf von der Linie ins Finale.
Mein Gegner am Sonntag Mittag war wie in beiden Jahren
zuvor Bastian Kaller, der vor heimischer Kulisse spielte.
Im ersten Satz führte mein Doppelfehler im Tie-break zum Satzverlust.
In Runde zwei kam ich besser ins Spiel,
die Variationen im Aufschlag kamen besser und der Return landete immer öfter im Feld: 6 zu 4 an mich.
Also dann, auf zum Champions Tie-break. Jeder Tennisspieler weiß, jetzt spielt vor
allem der Kopf.
Ein Doppelfehler von Bastian brachte mich in den Vorteil von 5: 4.
Durchpusten und drauf. Ich konnte zwei Asse schlagen und hatte den
Titel!
Wie immer hatten Basti (wir sind befreundet) und ich uns
nichts geschenkt und es war sehr knapp.
Dieses Mal lag das Glück auf meiner Seite – nächstes Mal, wir werden sehen!
Viele liebe Grüße
Michael Wahl