Die 2010er Mädchen der Zehlendorfer Wespen hatten gleich zu Beginn des Turniers eine schwere Nachricht zu ertragen. Einige der erfolgshungrigen Jung-Wespen sind nämlich nicht nur gute Hockey- sondern auch gute Tennisspielerinnen. Und da parallel auf dem Clubgelände die Clubmeisterschaften im Tennis stattfanden, mussten einige Stammkräfte – zumindest am Sonntag – passen. Doch gut ist, wenn man einen starken und breiten Kader hat.
Der Samstag begann mit einem recht lockeren 3:0 gegen Blau-Weiß und einem nach früher Führung unglücklichen 1:1 gegen den BTSV aus Braunschweig. Im letzten Spiel gegen die zweite Mannschaft von Z88 hieß es dann sich eine möglichst gute Position für das Halbfinale am Sonntag zu ergattern. Leider fehlte ein Tor zum Gruppensieg und dem damit vermeintlich leichterem Halbfinale. Am Sonntag früh war dann gegen den Gastgeber und späteren Turniersieger tatsächlich kein Kraut gewachsen. Doch kurz darauf war die Last schon wieder abgelegt und Braunschweig mit 1:0 bezwungen. Ein toller dritter Platz!
Die 2010er Jungs erlebten hingegen ihr ganz persönliches Wunder von Bern. In der Vorrunde am Samstag schien der übermächtige Gegner vom HTHC durch Auftreten und hohe Siege kaum bezwingbar und Trainer Jan Steller-Herberger ahnte wohl schon, dass das eine ganze harte Nuss werden dürfte. Inwieweit er die Jungs anwies, den Hamburger Keeper immer schön auf die Schoner zu schießen und bloß kein Tor zu erzielen, ist dem Schreiberling nicht bekannt. Die Zuschauer von außen jedoch konnten es kaum glauben, dass am Ende ein 0:2 auf der Anzeigetafel stand. Doch wie 1954 sollte der schwerste Vorrundengegner auch im Finale der Gegner sein. Bis dahin wurden kurzerhand Blau-Weiß, die Füchse, und zweimal Z88 mit 21:0 Toren doch eher deutlich in die Schranken gewiesen. Kurz vor dem Finale wich dann so langsam die Nervosität und die Gesichter strahlten nur so vor Zuversicht. Der Plan war einfach und klar. Wir nehmen den bis dato besten Spieler des HTHC in super enge Manndeckung und setzten die nach eigenen Aussagen beste Hamburger Mannschaft extrem stark unter Druck.
Was dann kam, war eine Mischung aus „Teufelskerl“ und „aus dem Hintergrund müsste ... schießen“. Und diesmal trafen wir nicht den Schoner sondern schöner, schöner und nochmal schöner ein ums andere Mal ins Gehäuse der Hamburger Jungs. Am Ende hieß es sowas von verdient 5:0 und wäre die Stammbahn in Düppel noch in Betrieb, die Jungs wären wohl mit einem Sonderzug zum Wespennest gefahren.
Ein großer Dank geht an die Gastgeber von Z88, die ein spitzenmäßiges Turnier organisiert haben. Chapeau!