Liebe Mitglieder,
bisher sind wir als Verein auf allen Ebenen - gesundheitlich, organisatorisch und wirtschaftlich - gut durch dieses von der Pandemie geprägte Jahr gekommen. Dies ist ein Verdienst von uns allen im verantwortungsvollen Umgang mit der Situation, vor allem aber auch aller Mitglieder, die sich an die zur Nutzung der Anlage aufgestellten Sonderregeln gehalten haben, die uns wiederum die Angebote in der jeweiligen Phase ermöglicht und für einen reibungslosen Betrieb gesorgt haben.
Da uns in den letzten Wochen vereinzelt Anfragen erreichen, wie wir mit den vermeintlich freien Mitteln umgehen, die wir durch den nur eingeschränkten Betrieb in der Covid-19-Phase gewonnen haben sollen, wollen wir mit diesem Newsletter einmal zur gegenwärtigen Etatsituation informieren:
Natürlich ist es richtig, dass es vor allem bei den Kosten für Strom, Gas, Wasser durch die geringere Nutzung und den infolgedessen geringeren Verbrauch einige, wenn auch übersichtliche, Einsparungen gegeben hat. Richtig ist, dass Reisekosten gesunken sind und wir bei Mitgliedsbeiträgen und Halleneinnahmen aus der letzten Saison eine insoweit und bis dahin weitgehend unveränderte Einnahmesituation haben.
Dem stehen aber vielfältige andere Einflussfaktoren gegenüber:
- Selbstverständlich sind wesentliche Teile unserer Kosten Fixkosten - und nicht abhängig von der Frequentierung unserer Anlage. Dies gilt in besonderem Maß für die Personalkosten: Hier
haben wir für wenige Wochen in der Hochphase Kurzarbeit in Anspruch genommen, in unserer sozialen Verantwortung als Arbeitgeber aber das Einkommen unserer Beschäftigten aufgestockt, um unsere
Beschäftigten gut durch die Covid-19-Phase kommen zu lassen.
- Um unserer sozialen Verantwortung gegenüber den Beschäftigten der Gastronomie gerecht zu werden und die mittelfristigen Interessen des Vereins zu wahren, haben wir zusätzlich drei Mitarbeiter
aus der Gastronomie in den Verein übernommen - um sicherzustellen, dass unsere Gastronomie die Covid-19-Phase wirtschaftlich überstehen kann und die Grundlage dafür zu legen, mit Abschluss
der Covid-19-Phase unsere Gastronomie im Rahmen der Möglichkeiten wieder hochfahren zu können. Diese drei Beschäftigten haben geholfen, Instandsetzungsarbeiten auf der Anlage zu erledigen.
- Sponsoreneinnahmen, die einen jährlichen Beitrag zur Deckung unserer Kosten leisten, konnten in der Covid-19-Phase nicht generiert werden - nahezu alle Unternehmen haben ihre
diesbezüglichen Engagements zurückgefahren und bei uns wie bei anderen Vereinen auch, die Zahlungen reduziert oder eingestellt. Wir können erst jetzt wieder mit der Akquisition von Sponsoren für
unseren Leistungssportbereich beginnen - mit allen Schwierigkeiten, die dies in der gegenwärtigen Phase mit sich bringt.
- Die fortlaufende Neuvermietung von Bannerflächen an den Tennisplätzen ist ebenso zum Erliegen gekommen wie Eintrittsgelder aus Bundesligaspielen oder die Überschüsse aus dem covidbedingt
abgesagten 1. Mai-Turnier, das nicht realisiert werden konnte.
- Anlagen, wie zum Beispiel das Schwimmbad, können nicht einfach abgeschaltet werden - sind energetisch im Normalbetrieb weitergelaufen. Jenseits geringerer Verbrauchsmengen bei Strom,
Gas, Wasser sind unsere Strompreise leider sogar gestiegen.
- Weitere zusätzliche und ungeplante Kosten hatten wir für Masken für unsere Beschäftigten, die Anschaffung der Desinfektionsspender/-mittel, den späteren Abbau der Traglufthalle. Darüber
hinaus hatten wir geringere Einnahmen durch den Wegfall von Pachteinnahmen aus der Gastronomie und entgehende Beitragseinnahmen wegen covidbedingt geringeren Neuaufnahmen von
Mitgliedern.
- Schließlich haben wir die Zeit des Lockdowns genutzt, um die Sauna einer aufwendigen Generalsanierung zu unterziehen, die WCs sowie die Steuerung der Beregnungsanlagen der Tennisanlagen instandzusetzen und in den unterschiedlichen Gewerken Maßnahmen vorzuziehen (Fettabscheider etc.).
Alles in allem haben wir damit zwar in Teilbereichen tatsächlich weniger Ausgaben, die aber durch geringere Einnahmen und zusätzliche Kosten in anderen Bereichen mehr als kompensiert werden. Zusätzlicher Verteilungsspielraum mit freien Mitteln besteht daher nicht, im Gegenteil haben wir die Notwendigkeit, vor allem im Sponsorenbereich wieder Einnahmen zu generieren und/oder mit Kostenreduzierungen zu reagieren.
Und dies gilt umso mehr, weil wir alle keine Kenntnis davon haben, was uns in den nächsten Monaten noch erwartet. Wir werden weiter mit der gebotenen Vorsicht und professionell agieren – müssen aber auch Vorsorge dafür treffen, wie z. B. in der kommenden Wintersaison mit weiteren Einnahmeausfällen umzugehen ist. Und so sehr u. E. die wenigen wegfallenden Hallenstunden im Lockdown der vergangenen Saison von unseren Mitgliedern mit großer Bereitschaft nicht zurückgefordert wurden, so sicher ist an diesem Beispiel auch, dass wir eine einvernehmliche Lösung benötigen, wie wir im Falle eines erneuten Lockdowns mit Rückerstattungen von Hallenstunden im kommenden Winter umgehen werden.
Wie in den letzten Jahren auch, gehen Vorstand und Geschäftsführung selbstverständlich verantwortungsvoll mit den Vereinsmitteln um. Wir versuchen, unseren Mitgliedern neben den sportlichen Möglichkeiten auch zukünftig das besondere Angebot unseres Vereins bieten zu können: In unserem Fall eine Anlage mit Tennishallen, Tennisplätzen, eigenem Hockeyplatz, Schwimmbad, Sauna, Kraftraum, Verwaltungsräumen, einer großen Gastronomie mit Terrasse, einem festen Mitarbeiterteam für die Administration, die Pflege der Anlage und das Training. Dies verbunden mit unserem Vereinsleben und unserer gerade auch in der Covid-19-Phase gelebten Solidarität unterscheidet uns als Gemeinschaft der Wespen („Wir Wespen“) von kommerziellen Sportanbietern – bei denen, natürlich aus der Perspektive des Nutzers, ein Großteil der Ausgaben leistungsbezogen und damit variabel sind.
Grundsätzlich ist es natürlich noch zu früh, um eine endgültige Bilanz zu ziehen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist unser System aber unverändert im Gleichgewicht - und dies unterscheidet uns gravierend von anderen Vereinen und kommerziellen Sportanbietern.
Wir bitten daher um Ihr Verständnis, dass wir als Vorstand weiter im Interesse aller Mitglieder unter Berücksichtigung der ungewissen Lage durch die Covid 19-Pandemie agieren und die von uns als wichtig erachteten Maßnahmen umsetzen werden. Wie in jedem Jahr stehen wir dann zum Beginn des kommenden Jahres auf der Jahreshauptversammlung Rede und Antwort und werden das Ergebnis der Arbeit eines erlebnisreichen Jahres präsentieren und diskutieren.
Im Interesse alle Mitglieder bitten wir weiterhin um eine konsequente Einhaltung der AHA-Formel (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) sowie um die Beachtung der bei uns geltenden Sonderregeln. Sehr dringend dürfen wir auch unsere Bitte wiederholen, uns im Fall einer Covid 19-Infektion unverzüglich zu informieren, damit wir entsprechend reagieren können.
Bleiben Sie gesund.
Mit sportlichen Grüßen
der Vorstand