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Wespenstachel: Unsere neue Trainerin Nicola Große im Interview

Man könnte sagen, dass den Wespen mit der Verpflichtung von Nicola Große ein echter Trainer-Coup gelungen ist. Nicht nur, dass wir damit eine Ur-Wespe und ehemalige Nationalspielerin zurück ins Wespennest holen konnten. Auch ihre Erfolge mit dem Aufbau der Heidelberger Ballschule beim GTHGC in Hamburg sprechen für sich. Wir freuen uns, dass wir für unsere Kleinsten eine absolute Top-Trainerin gewinnen konnten. Bevor es ab dem Sommer losgeht und sie von Hamburg zurück nach Berlin kommt, haben wir uns mit ihr - via Skype mit angemessenem Sicherheitsabstand - unterhalten und sie gebeten sich kurz vorzustellen.

 

Nicola (27) hat mit sieben Jahren bei den Wespen angefangen Hockey zu spielen, hat Kunstgeschichte an der HU studiert und einige Jahre für ein Auktionshaus in Hamburg gearbeitet. Die ehemalige Hockey-Nationalspielerin trainiert seit 12 Jahren Kinderund Jugendmannschaften. Sie lebt noch bis zum Sommer in Hamburg und kommt dann zurück nach Berlin. 

Hallo Nicola, Du wirst ja ab dem Sommer gerade die kleinen Wespen als zusätzliche Trainerin unterstützten. Auf wen können wir uns denn freuen? 

Ich bin jemand der viel über die Motivation und Einstellung geht. Man muss einfach Freude haben gemeinsam Gas zu geben und vor allem muss es allen richtig viel Spaß machen. Nur wenn das vorhanden ist, kann man das technische und taktische Grundgerüst erlernen. Die Kinder müssen in erster Linie gerne und regelmäßig zum Training kommen. Das lebe ich ihnen vor und hoffe, viel von meiner Einstellung übertragen zu können. Es ist für mich daher eine riesige Freude meine ehemaligen D-Knaben (2000/01) ab Sommer bei den 1. Herren der Wespen anzufeuern. Damals waren die Jungs noch so klein und jetzt sind sie doppelt so groß wie ich (grinst). 

 

Was hast Du Dir denn vorgenommen? 

Der Club ist ja gerade schon auf einem extrem guten Weg. Und wenn ich dazu beitragen kann, bei den Kleinsten von Anfang an das Feuer zu entfachen, würde es mich natürlich freuen, wenn wir noch öfter zu Deutschen Meisterschaften fahren und noch mehr blaue Wimpel ins Wespennest holen. Ich hatte zu meiner Jugendzeit das große Glück zwei Mal mit meinem tollen Team den blauen Wimpel im Wespennest aufzuhängen. Das ist einfach ein wahnsinniges Erlebnis für einen selbst, die Mannschaft aber auch die Eltern und den ganzen Club. Das Wichtigste ist und bleibt dennoch, dass alle Spaß haben und wir ein Gemeinschaftsgefühl erzeugen. Das ist sowohl die Grundlage für eine Mannschaft, die einfach nur zusammen Hockey spielen möchte als auch für eine ambitionierte Leistungsmannschaft. 

 

Die Ballschule der Wespen feiert ja gerade einjähriges Jubiläum. Wie ist denn Dein Blick auf das Thema Ballschule? 

Im Grunde ist die Situation ähnlich wie bei Großflottbek. Als ich dort im Januar 2019 angefangen habe, gab es die Ballschule schon. Ich habe mir das dann alles angesehen, das Konzept etwas umgearbeitet und ausgefeilt. Ich habe unter anderem Kinderolympiaden und Kinderfeste veranstaltet und so die Zahl der Ballschulkinder innerhalb von einem Jahr von 90 auf 260 Kinder erhöhen können. Es war einfach schön zu sehen wie das Angebot angekommen ist und die Kinder Spaß daran hatten. Natürlich begeistert mich auch einfach das Konzept der Heidelberger Ballschule. Mit dem Gründer und Erfinder Prof. Dr. Klaus Roth treffe ich mich bei jeder Gelegenheit zum Austausch und wir philosophieren so ein wenig über die Kinderentwicklung. 

 

Deine Familie ist ja eine echte Wespen-Hockey-Familie. Erzähl doch mal wer alles dazu gehört? 

Eigentlich sind ja alle Wespen-Mitglieder meine große Familie und ich kenne natürlich sehr viele Menschen im Verein, die mir sehr am Herzen liegen- übrigens vom Hockey und Tennis. Ihr spielt aber vermutlich eher auf meine enge Familie ab (lacht). Meine Eltern, Geschwister und mein Freund sind alle hockeyverrückt. Mein Vater hat in seiner Jugend schon Hockey gespielt-wurde unter anderem Junioren Weltmeister- und ist jetzt bei unserer Erfolgstruppe, den alten Herren. Meine Mutter ist Turnerin gewesen und kommt nicht vom Hockey; ist aber mittlerweile wohl die Hockeyverrückteste von uns allen. Mein vier Jahre jüngerer Bruder hat im Grunde mit mir zusammen angefangen und spielt bei Rot-Weiss Köln (siehe Interview) und auch meine kleine 16-jährige Schwester arbeitet mit ihren ersten Länderspielen und Teilnahmen bei DMs an einer ordentlichen Hockeykarriere. 

 

Wie sieht und sah also ein Wochenende bei dir und euch aus? 

Das ist eigentlich ganz einfach zu beantworten: Hockey, Hockey und Hockey (lacht wieder). Wir haben uns immer alle gegenseitig unterstütz und wenn möglich jedes Spiel von jedem Familienmitglied geschaut, haben mitgelitten, gefiebert und gefeiert. Auch als wir alle in unterschiedlichen Städten lebten, versuchten wir dies stets möglich zu machen.  

 

Nicola, vielen lieben Dank für das Interview. Wir freuen uns auf Dich und wünschen natürlich viel Spaß und gutes Gelingen! 

Danke, ich freue mich auch riesig nach Hause zu den Wespen zu kommen.