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Marzipan, Holsten und Hamburger in Lübeck

Kein geringeres als das wohl traditionsreichste und größte Hallenhockeyturnier Deutschlands sollte für die erste richtige Auswärtsfahrt der 2012er Jungs herhalten. Doch bevor es losging der erste Schock, mit gepackten Koffern und zur Abreise bereit musste Consti kurzfristig passen und aufgrund von Fieber zu Hause bleiben. Es blieben noch acht Wespen, die sich Samstagmittag mit drei Autos in die Hansestadt aufmachten. Welch Vorteil es hat, wenn man echte Lübecker in der Mannschaft hat, zeigte sich bei der Auswahl der Jugendherberge und der Abendessenlocation. Danke für die Orga! Doch bevor es zum Abendessen ging, musste die erste große Prüfung bestanden werden: die eigenen Betten beziehen. Im Ergebnis bleibt hier wohl ein „sie waren stets bemüht“.

Gestärkt von leckeren Hamburgern ging es abends noch kurz durch die Altstadt bevor dann pünktlich um neun Uhr die Lichter ausgingen. Am nächsten Morgen fuhren wir dann in unsere Halle, in der auch schon unser Trainer Sven wartete. Lange zwei Stunden waren es noch bis zum ersten Spiel – zu lange wie sich später herausstellen sollte. Und apropos „lang“: Wie sooft bei D-Turnieren kommen manche Teams mit D-Fortgeschrittenen, manche gemischt und einige wenige mit den jüngeren Jahrgängen. Wir sahen uns um und mussten feststellen: alle ganz schön lang hier im Norden. Kurz nachgefragt stellte sich heraus, dass wir bis auf zwei Ausnahmen in einem reinen 2011er Turnier gelandet waren. Aber egal, das erste Spiel gegen Großflottbek ging gut los und wir führten 2:1. Leider kassierten wir dann ein Tor nach dem anderen und es setzte eine 3:11 Niederlage. Das nächste Spiel gegen Bemerode sollte jedoch besser werden. Mit einer starken Leistung schlugen wir die Niedersachsen 8:4 und holten das erste Erfolgserlebnis. Nach einem hohen Sieg gegen „kleine“ Jungs aus Güstrow stand dann das letzte Gruppenspiel gegen Klipper auf dem Programm. Diese reine 2011er Mannschaft hatte bis dahin alle Spiele souverän gewonnen und flößte uns doch durchaus großen Respekt ein. Doch was dann passierte, war phänomenal. Die kleinen Wespen spielten Hockey, brachten mit Seitenwechseln, Vorhandziehern, Rückhandtoren und ständigem Überzahlspiel die Hamburger zum Verzweifeln. Die Halle stand Kopf und jubelte den Wespen lautstark zu. Und auch wenn die Partie letztendlich knapp 5:6 verloren ging, feierten sich die 2012er Jungs wie die Sieger (und ich fang jetzt nicht mit dem Sieger der Herzen und so an…). Völlig ausgelaugt und erschöpft genossen Sie das bis dahin beste Spiel ihrer jungen Hockeykarriere und haben gelernt, dass auch Niederlagen sich wie Siege anfühlen können. Ein toller Moment.

Das abschließende Spiel um Platz fünf war nochmal ein kleiner Kraftakt, ging aber letztendlich verdient ebenfalls an uns. Ein wunderbares Wochenende ging zu Ende und auch wenn die Marzipantorte diesmal nicht ins Wespennest ging, der Sieger der Herzen…

Jan Pörksen